FAQ

FAQ

  • Ich zeige durch das Engagement und Verhalten in meinem persönlichen und beruflichen Tun, dass ich bereit bin, mich nicht nur für mich, sondern auch für die Gesellschaft einzusetzen.
  • Ich will meinen Erfolg nicht zu Lasten meines Ansehens und der Selbstachtung, durch Wahrnehmung eines unlauteren Vorteils oder durch unredliches Handeln, anstreben.
  • Ich werde um des eigenen Vorteils willen nicht die Existenz eines anderen gefährden. Meinen Geschäftspartnern gegenüber will ich loyal sein und mir selbst treu bleiben.
  • Wann immer ein Zweifel an der Korrektheit und moralischen Integrität meiner Einstellung oder meines Verhaltens gegenüber meinen Mitmenschen entsteht, werde ich mich selbstkritisch prüfen.
  • Ich betrachte die Freundschaft als Ziel, nicht als Mittel zum Zweck. Ich bin mir bewußt, dass wahre Freundschaft nicht erwiesener Dienste wegen besteht. Sie fordert nichts, nimmt jedoch Freundschaftsdienste in dem Geiste an, in dem sie geleistet wurden.
  • Ich werde mir stets meiner Verpflichtungen als Staatsbürger gegenüber meinem Land und der Gesellschaft bewußt bleiben und in Wort und Tat loyal zu ihnen stehen. Im Rahmen meiner Möglichkeiten werde ich sie mit persönlichem Engagement und finanziellen Mitteln bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen.
  • Ich werde meinen Mitmenschen helfen, indem ich den Unglücklichen mit Trost, den Schwachen mit Tatkraft und den Bedürftigen mit meinen wirtschaftlichen Mitteln beistehe.
  • Ich werde behutsam sein mit meiner Kritik und freigiebig mit meinem Lob, ich will mich bemühen, aufzubauen und nicht zu verletzen.

Melvin Jones wurde am 13. Januar 1879 in Fort Thomas im Bundesstaat Arizona als Sohn eines Kommandanten der United States Army, der eine Späher-Truppe führte, geboren. Sein Vater wurde später versetzt, weshalb die ganze Familie in den östlichen Teil der USA übersiedelte. Als junger Mann ließ sich Jones in Chicago im Bundesstaat Illinois nieder, schloss sich einer Versicherungsfirma an und gründete 1913 seine eigene Versicherungsagentur.

Bald darauf trat er dem sogenannten „Business Circle“, einem Freundeskreis von Geschäftsleuten, bei und wurde nach kurzer Zeit zu deren Sekretär ernannt. Dieser Geschäftsclub war einer von vielen, die jedoch nur mäßige Zugkraft besaßen und daher in absehbarer Zeit von der Bildfläche verschwinden würden. Melvin Jones dagegen hatte mit seinem Geschäftsclub andere Pläne. Er fragte sich: „Was wäre, wenn diese Männer, die aufgrund ihrer Dynamik, ihrer Intelligenz und ihres Ergeizes erfolgreich sind, ihre Fähigkeiten so einsetzen, dass sie dem Wohle ihrer Gemeinden dienen?“ Infolgedessen trafen sich auf seine Einladung hin Vertreter verschiedener Herrenclubs in Chicago, um das Fundament für eine derartige Organisation zu legen, und so formierten sich am 7. Juni 1917 diese Clubs zur „Association of Lions Clubs“. Es wurde vereinbart, dass die Clubs weder der Unterhaltung ihrer Mitglieder noch der Förderung ihrer Geschäftsinteressen dienen sollten.
 

Jones verließ schließlich seine Versicherungsagentur, um sich ganz seinen Lions-Verpflichtungen im internationalen Hauptsitz der Vereinigung in Chicago zu widmen. Seinem dynamischen Führungsgeschick ist es zu verdanken, dass die Vereinigung sich das hohe Ansehen verschaffte, welches zur Anwerbung sozial gesinnter Männer notwendig war.

Der Gründer der Vereinigung hatte sich auch an anderer Stelle als Führungspersönlichkeit einen Namen gemacht. Eine seiner höchsten Ehrungen erhielt er, als es ihm im Jahre 1945 zukam, Lions Clubs International als Berater bei der Gründung der Vereinten Nationen in San Francisco im Bundesstaat Kalifornien zu vertreten.

Melvin Jones, der Mann, dessen Ehrenkodex „Man kommt im Leben erst dann weiter, wenn man anfängt, etwas für andere zu tun,“ zum richtungsweisenden Prinzip für sozial gesinnte Menschen auf der ganzen Welt wurde, starb am 1. Juni 1961 im Alter von 82 Jahren.

Hilfe vor Ort und weltweit

Die deutschen Lions Clubs und das Hilfswerk der Deutschen Lions e.V. (HDL) helfen, wo sich Menschen in körperlicher und seelischer Not befinden. Ein Großteil der deutschen Lions-Hilfe fließt in gemeinnützige Projekte und an bedürftige Menschen im Inland. In den letzten Jahren wird die Jugend-, Behinderten- und Altenarbeit besonders gefördert. Vermehrt werden auch viele Tafeln, die Bedürftige mit Lebensmitteln versorgen, von Lions Clubs vor Ort unterstützt. Bereits seit vielen Jahren werden schwerstverletzte Kinder aus Kriegs-und Krisengebieten im Friedensdorf International in Oberhausen aufgenommen und behandelt.

Kampf gegen Blindheit

Schlechtes Sehen und Blindheit sind ein schweres Los. Lions unterstützen deshalb in Deutschland über das Hilfswerk der Deutschen Lions den Aufbau und die Arbeit von Augen-Hornhautbanken. Auch für die Bekämpfung von vermeidbarer Blindheit in Entwicklungsländern setzen Lions sich international im Rahmen ihrer Kampagne „SightFirst“ besonders engagiert ein. Inzwischen haben die deutschen Lions ihre Hilfe erweitert. Mit „Lichtblicke für blinde und gehörlose Menschen“ realisieren sie zusätzlich zu den deutschen SightFirst-Projekten in Afrika, etwa im Kongo, in Ruanda und Uganda, aktuell auch ein Projekt für seh- und mehrfachbehinderte Kinder in Sambia, in Brasilien sowie ein landesweites Hilfsprogramm für gehörlose Menschen in Bolivien. Außerdem finanzieren die Lions seit Jahren erfolgreich Augenarzt-Stipendien, die jungen Ärzten in Afrika eine qualifizierte Ausbildung ermöglichen, die später direkt den Hilfsprojekten zugute kommen kann. Dieses Programm läuft über das HDL bereits seit dem Jahr 2000 und wird – auch über die Kampagne SightFirst II hinaus – kontinuierlich fortgeführt. Mit der Aktion „Hilfe für kleine Ohren“ sammeln Lions gebrauchte Hörgeräte für bedürftige Kinder.

Entwicklungshilfe


Nachhaltige und zukunftsweisende Bildungsangebote für bedürftige Familien und Kinder stehen im Rahmen von Entwicklungshilfeprojekten im Vordergrund. Sie werden regelmäßig durch Fördermittel des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt. Mit „modernen CARE-Paketen“, die keine Lebensmittel, sondern eine Anschubfinanzierung für „Einkommensschaffende Maßnahmen durch die Gründung von Spar- und Kreditgemeinschaften“ enthielten, unterstützten Lions eine Idee von Muhammud Yunus, der für die Vergabe von Mikrokrediten mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Mit Hilfe des Programms „SODIS: Solar Water Disinfection“ (www.lions-sodis.de) können Menschen in Entwicklungsländern Trinkwasser gewinnen. Schulungen der Bevölkerung zur Methode sowie die längerfristige Begleitung und Evaluation fanden in den letzten Jahren in Ghana statt und werden demnächst auf andere Länder ausgeweitet.

Katastrophenhilfe in aller Welt

Überall dort, wo Katastrophen passieren, ist schnelle Hilfe für die betroffenen Menschen gefragt. In Deutschland koordiniert und begleitet das HDL clubübergreifende Hilfsaktionen. Vor Ort setzen bewährte und zuverlässige Kooperationspartner Sofortmaßnahmen wie die Versorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln, medizinische Hilfe und das Errichten von Notunterkünften um. In einem weiteren Schritt geht es dann um nachhaltige Hilfe wie z. B. den Wiederaufbau von Gebäuden und Infrastruktur. Ausführliche und aktuelle Informationen zu vielen Projekten finden Sie unter: www.lions-hilfswerk.de/nationale-und-internationale-hilfsprojekte

LIONS: MAKING A DIFFERENCE EVERYDAY, EVERYWHERE

Philipp Melanchthon (eigentlich Philipp Schwartzerdt; * 16. Februar 1497 in Bretten; † 19. April 1560 in Wittenberg) war ein deutscher Altphilologe, Philosoph, Humanist, lutherischer Theologe, Lehrbuchautor und neulateinischer Dichter. Er war als Reformator neben Martin Luther eine treibende Kraft der deutschen und europäischen kirchenpolitischen Reformation und wurde auch „Praeceptor Germaniae“, Lehrer Deutschlands genannt.

Elternhaus und Kindheit
Marktplatz in Bretten mit Melanchthonhaus, das als Gedenkstätte an der Stelle des Geburtshauses Philipp Melanchthons gebaut wurde Philipp Melanchthons Vater Georg Schwartzerdt (um 1459–1508) stammte aus Heidelberg und war mit dem Amt des kurfürstlichen Rüstmeisters und Waffenschmiedes (Vorsteher der fürstlichen Waffenkammer) betraut. Seine Mutter Barbara Reuter (1476/1477–1529) war eine Tochter des Tuch- und Weinhändlers, Schultheißen und Bürgermeisters von Bretten, Johann (Hans) Reuter († 1508) und seiner Frau Elisabeth geb. Reuchlin († 1518), der Schwester des Humanisten Johannes Reuchlin.

Vier Jahre nach der Eheschließung 1493, am 16. Februar 1497, wurde der jungen Familie der Stammhalter Philipp im Hause seiner Großeltern in der kurpfälzischen Stadt Bretten geboren und erhielt seinen Namen zu Ehren des Kurfürsten Philipp des Aufrichtigen von der Pfalz. Philipp hatte vier Geschwister: Anna (* 1499), Georg (* 1500/1501), Margarete (* 1506) und Barbara (* 1508). Von seiner Schwester Anna Grünbach, geb. Schwarzerdt, stammt der Arzt Robert Mayer ab.

Melanchthon wuchs in Brettheim auf, wie Bretten damals genannt wurde. Sein Großvater sorgte für eine gründliche Erziehung, vor allem durch Unterweisung in lateinischer Sprache durch Johannes Unger aus Pforzheim. So kam er schon frühzeitig mit durchreisenden Scholaren in Kontakt und konnte mit diesen diskutieren.

Im Landshuter Erbfolgekrieg gegen die Hessen war sein Vater mit der Betreuung der Geschütze betraut. Als er von einem vergifteten Brunnen trank, kehrte er als kranker Mann nach Hause zurück. Einzig seine tiefe Religiosität half ihm dieses Schicksal und das darauf folgende Siechtum zu ertragen. Mit dem Tod seines Großvaters am 17. Oktober und dem Tod seines Vaters am 27. Oktober 1508 sowie dessen bewegendem Abschied war Melanchthons Kindheit beendet. Als Elfjähriger wurde er nun gemeinsam mit seinem Bruder Georg nach Pforzheim gebracht; er wohnte dort bei Elisabeth (Els) Reuter, der Schwester Johannes Reuchlins, mit der er familiär verbunden war.

Bildungsweg
Eine Widmung Reuchlins mit dem Wappen der Familie Reuchlin in Melanchthons griechischer Grammatik, befindet sich heute in der Inkunabeln-Sammlung der Universitätsbibliothek Uppsala. In Pforzheim besuchte er die Lateinschule, die durch den Rektor Georg Simler aus Wimpfen und Johannes Hiltebrant aus Schwetzingen, die nebenbei auch Griechisch unterrichteten, hohes Ansehen und gewaltigen Zulauf hatte. Eine große Anzahl der aus dieser Schule hervorgegangenen Schüler, wie beispielsweise Simon Grynaeus und Kaspar Hedio, haben sich in ihrem späteren Leben – insbesondere als Reformatoren – einen Namen gemacht. Der Begabteste soll jedoch Melanchthon gewesen sein, der aufgrund seiner bereits in Bretten erworbenen Kenntnisse mühelos die Anforderungen der Lehranstalt bewältigen konnte.

Durch seine lateinische Versdichtung und seine Fortschritte in der griechischen Grammatik fiel er Johannes Reuchlin auf, der in Stuttgart lebte und in Tübingen als einer der obersten Richter des Schwäbischen Bundes tätig war. Als Kenner der altgriechischen Sprache förderte Reuchlin durch seine Texte und Übersetzungen die Kenntnisse des Griechischen in Deutschland. In der Folge sollte er Melanchthons größter Förderer werden. Die Lehre der griechischen Sprache wurde damals nur besonders begabten Schülern vermittelt. Reuchlin schenkte Melanchthon ein Exemplar der griechischen Grammatik von Konstantinos Laskaris und schrieb ihm eine Widmung hinein, die auf Deutsch übersetzt lautet:

„Diese griechische Grammatik hat zum Geschenk gemacht Johannes Reuchlin aus Pforzheim, Doktor der Rechte, dem Philipp Melanchthon aus Bretten, im Jahr 1509 an den Iden des März.“

Damit verlieh Reuchlin dem Philipp Schwartzerdt am 15. März 1509 den Humanistennamen Melanchthon, eine Gräzisierung des Geburtsnamens Schwartz – μέλας/μέλαινα/μέλαν (melas/melaina/melan) – und erdt – χθών (chthon).

Nach knapp einem Jahr konnte Melanchthon zwölfjährig im Oktober 1509 die Universität Heidelberg beziehen. In Heidelberg fand er im Hause des Theologieprofessors Pallas Spangel Unterkunft, wo auch Jakob Wimpheling gelegentlich abstieg. Bereits in Pforzheim hatte er von dessen Schriften zur Reform der Lehr- und Unterrichtsmethoden Kenntnis erhalten und machte ihn mit den Schriften des Erasmus von Rotterdam vertraut. 1510 veröffentlichte Melanchthon in Wimphelings Büchern seine ersten lateinischen Gedichte. Durch seine gründliche Vorbildung bewältigte Melanchthon das Studium in Heidelberg problemlos und erwarb zum frühestmöglichen Zeitpunkt am 18. Juni 1511 den untersten akademischen Grad eines baccalaureus artium.

Nach dem Tode von Spangel (1512) wechselte Melanchthon an die Universität Tübingen. Dort studierte er Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie (Quadrivium). Nebenher beschäftigte er sich mit Griechisch, Hebräisch und Latein. Er las antike Autoren sowie humanistische Dichter und machte Bekanntschaft mit neuen Lehrmethoden. So lernte er auch die Schriften von Rudolf Agricola zur Logik kennen und entnahm ihnen ein neues Verständnis der Dialektik. Zusammen mit Franciscus Irenicus gehörte er dort zu den Neckargenossen.

Als Reuchlin durch ein Gutachten über das hebräische Schrifttum in einen Prozess verwickelt wurde, setzte Melanchthon sich für seinen Förderer publizistisch ein. Am 25. Januar 1514 schloss er sein Studium an der Artistenfakultät mit dem Magistertitel ab. Bereits in Tübingen war er als Tutor zweier Grafensöhne tätig gewesen und hatte als Griechischlehrer gewirkt. Somit war der Übergang vom Lernenden zum Lehrenden bei Melanchthon fließend erfolgt. In die Tübinger Zeit fallen auch Melanchthons eigene erste Publikationen, so 1516 eine Ausgabe des römischen Komödiendichters Terenz samt einer Einleitung über die Geschichte der antiken Komödie, des Weiteren 1518 eine griechische Grammatik, die bis 1544 neunzehn Auflagen erlebte. Und letztlich arbeitete er an einer Rhetorik, die 1519 in Wittenberg veröffentlicht wurde.

Nachdem Martin Luther 1517 seine 95 Thesen veröffentlicht hatte, fand am 26. April 1518 eine Heidelberger Disputation über die Grundlagen seiner Forderungen an der Universität statt, die bei Melanchthon entscheidenden Eindruck hinterließ. Er begab sich daher mit seinen Studienkollegen nach Wittenberg, um sich die Ansichten Luthers näher erläutern zu lassen. Fortan war Melanchthon gegenüber dem reformatorischen Gedankengut aufgeschlossen.

Quelle Wikipedia